Gut aufgehoben – Schmerz und Trost in der Begegnung von Herz zu Herz

Lichtblick für Trauernde © Barbara Schulte-Büttner

Gut aufgehoben

Schmerz und Trost in Begegnung von Herz zu Herz

Blog-Beitrag von Barbara Schulte-Büttner, 18. Oktober 2024

 

Kürzlich habe ich bei uns am See auf dem Spielplatz ein kleines Mädchen gesehen, wie sie strahlend zur Mutter rennt, die Arme hoch, in jeder Hand einen Schatz haltend, den sie gerade geborgen hat. Dann stolpert sie und stürzt  und - noch bevor auszumachen ist, ob das Kind sich verletzt hat - ist lautes Wehklagen zu hören, Weinen, Schreien, die Tränen fließen.

Was wird die Mutter tun?

Wird sie sagen "das war nicht so schlimm"? Wird sie schleunigst den Schnuller auspacken oder etwas Essbares, das sie den Kind in den Mund stecken kann? Oder wird sie das Kind in den Arm nehmen und anblicken und ihm ruhig zuhören beim Weinen?
 
Umgang mit Schmerz

Im Umgang mit Schmerz lässt sich ein breites Spektrum von Reaktionen beobachten, die Trost spenden sollen: vom Relativieren und Bagatellisieren des Schmerzes über Strategien, die dazu dienen, dem lauten Wehklagen ein Ende zu setzen, bis hin zum Aushalten und Anhören der Klage.

Relativieren und Bagatellisieren mag gut gemeint sein, aber Schmerz lässt sich nicht kleinreden. Er lässt sich auch nicht "wegtrösten" oder  „entsorgen“. Was dem weinenden, wehklagenden Kind in seinem Schmerz wirklich hilft, ist Zuwendung.

Dasein und Mitschwingen

Es ist diese Art des Umgangs mit Schmerz, die mir am Herzen liegt, Dasein und Mitschwingen als Gegenüber. Darin habe ich  unzähligen Eltern von Säuglingen und Kleinkindern über viele Jahre unterstützt in der professionellen Elternberatung: einfach da sein, wenn das Kind weint, ihm wirklich zuzuhören, ohne viel zu tun, erstmal nur um zu verstehen, was es zu sagen hat mit seiner Klage - bis zum Stoßseufzer, der von selber kommt, wenn genug geweint und geklagt ist.
 
So mache ich es auch in der Trauerbegleitung: wer einen schmerzlichen Verlust erlitten hat, kann sich darauf verlassen, bei mir willkommen zu sein mit allem was die Trauer mit sich bringt an Schmerz und Schwere.

Denn aus der Trauer hilft allein der Weg durch die Trauer. Der lässt sich nicht abkürzen. De gute Nachricht: es ist dieser Weg, auf dem wir erleben können, wie - eines Tages - wieder Freude  ihren Platz findet neben der Trauer und sich das "Klagen in Tanzen verwandelt ". 
 
Begegnung von Herz zu Herz

In meinen Gruppen und Seminaren begegnen sich Trauernde von Herz zu Herz, so hat es eine Teilnehmerin einmal auf den Punkt gebracht. Hier wird ihnen nicht wieder das widerfahren, was eine Trauernde so eindrücklich "den kleinen Tod" nannte: die schmerzliche Erfahrung, sich vor verschlossenen Türen zu fühlen, abgewiesen und ganz allein mit der Trauer, die im Umfeld kaum mehr toleriert wird, weil es doch irgendwann gut sein muss mit dem Trauern.

Genau wie das kleine Mädchen auf dem Spielplatz brauchen Trauernde ein warmherziges, geduldiges Gegenüber: jemanden, der einfach da ist und ihren Trauerschmerz aushält - bis zum erlösenden Stoßseufzer. Doch oft ist das Umfeld damit überfordert.

Entlastung durch professionelle Trauerbegleitung

Dann hilft es, sich auf den Weg zu machen und Ausschau zu halten nach Entlastung und Beistand durch profeessionelle Trauerbegleitung - sei es in einer Gruppe, die regelmäßig zusammenkommt, sei es in Seminaren für Trauernde oder in der individuellen Trauerbegleitung.

Im kostenlosen Erstgepräch lässt sich gemeinsam herausfinden, was jeweils am besten passt. Bei mir stehen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

Bist du selber betroffen? Dann überleg dir, ein Erstgespräch zu vereinbaren und du bist einen Schritt weiter auf deiner Suche nach Beistand.

Falls du einen Menschen kennst, der auf der Suche nach professioneller Trauerbegleitung ist, kannst du diesen Text gern weiterleiten.

Vielleicht hilft das ja auf dem Weg durch die Trauer.
Das würde mich freuen!

Barbara Schulte-Büttner

Bewegungspädagogin. Tanzpädagogin. Trauerbegleiterin

Große Basisqualifikation Trauerbegleitung nach  BVT & BAT

Kursleiterin und Mentorin für Gesundheit und Prävention

Bewegung – Begegnung – Begleitung

 

 

Wenn der Schmerz die Welt aus den Angeln hebt